Rechtsprechung
LSG Niedersachsen-Bremen, 21.07.2015 - L 10 VE 37/12 |
Volltextveröffentlichung
- Sozialgerichtsbarkeit.de
Entschädigungs-/Schwerbehindertenrecht
Verfahrensgang
- SG Lüneburg, 04.11.2011 - S 11 VE 22/11
- LSG Niedersachsen-Bremen, 29.02.2012 - L 10 VE 52/11
- LSG Niedersachsen-Bremen, 21.07.2015 - L 10 VE 37/12
- BSG, 27.10.2015 - B 9 V 58/15 B
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (5)
- BSG, 17.04.2013 - B 9 V 3/12 R
Soziales Entschädigungsrecht - Gewaltopferentschädigung - sexueller Missbrauch in …
Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 21.07.2015 - L 10 VE 37/12
Zu der vom Bundessozialgericht (BSG) im Urteil vom 17. April 2013 (Az.: B 9 V 3/12 R) aufgeworfenen Frage, inwieweit aussagepsychologische Gutachten im Hinblick auf den besonderen Beweismaßstab des § 15 Satz 1 KOVVFG erstattet werden können, hat der Senat ein Gutachten der Sachverständigen Prof. Dr. I. vom 14. August 2014 in den Rechtsstreit eingeführt.Nach dem Sinn und Zweck des § 15 Satz 1 KOVVfG sind damit nur Tatzeugen gemeint, die zu den zu beweisenden Tatsachen aus eigener Wahrnehmung Angaben machen können (vgl. BSG, Urteil vom 17. April 2013, Az.: B 9 V 3/12 R).
Der Senat sieht sich vor dem Hintergrund der Rechtsprechung des BSG (Urteil vom 17. April 2013, B 9 V 3/12 R) nicht daran gehindert, die Erkenntnisse der Gutachterin H. als Indizien im Rahmen der Beweiswürdigung nach Maßgabe des § 15 Satz 1 KOVVfG heranzuziehen.
Vor dem Hintergrund der vom BSG im Urteil vom 17. April 2013, B 9 V 3/12 R, aufgeworfenen Frage, ob ein aussagepsychologischer Gutachter überhaupt in der Lage sei, sein Gutachten unter Berücksichtigung des erleichterten Beweismaßstabes des § 15 Satz 1 KOVVfG zu erstatten, hat der Senat ein Gutachten der Sachverständigen Prof. Dr. I. vom 14. August 2014 zu dieser Frage eingeholt und das Gutachten in den vorliegenden Rechtsstreit eingeführt.
- BSG, 08.08.2001 - B 9 V 23/01 B
Verfahrensfehler und Beweiswürdigung im sozialgerichtlichen Verfahren
Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 21.07.2015 - L 10 VE 37/12
Glaubhaftmachung i.S. des § 15 Satz 1 KOVVfG bedeutet die Darlegung einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit (…vgl. Keller, in: Meyer-Ladewig/Keller/Leitherer, SGG, 11. Auflage, 2014, § 128, RdNr. 3d m.w.N.), d.h. der guten Möglichkeit, dass sich der Vorgang so zugetragen hat, wobei durchaus gewisse Zweifel bestehen bleiben können (vgl. BSG, Beschluss vom 8. August 2001, B 9 V 23/01 B, SozR 3-3900 § 15 Nr. 4 S. 14 f m.w.N.). - BSG, 18.10.1995 - 9 RVg 4/93
Gewalttaten im Sinne des OEG , Gesundheitsstörungen als mögliche Folge schwerer …
Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 21.07.2015 - L 10 VE 37/12
In Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern geht das BSG in ständiger Rechtsprechung davon aus, dass auch der "gewaltlose" sexuelle Missbrauch eines Kindes ein tätlicher Angriff im Sinne des § 1 Abs. 1 Satz 1 OEG sein kann (BSG Urteile vom 18. Oktober 1995, 9 RVg 4/93, SozR 3-3800 § 1 Nr. 6 S. 23 f. und 9 RVg 7/93, SozR 3-3800 § 1 Nr. 7 S. 28 f.). - BSG, 18.10.1995 - 9 RVg 7/93
Tätlicher Angriff im Sinne des OEG
Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 21.07.2015 - L 10 VE 37/12
In Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern geht das BSG in ständiger Rechtsprechung davon aus, dass auch der "gewaltlose" sexuelle Missbrauch eines Kindes ein tätlicher Angriff im Sinne des § 1 Abs. 1 Satz 1 OEG sein kann (BSG Urteile vom 18. Oktober 1995, 9 RVg 4/93, SozR 3-3800 § 1 Nr. 6 S. 23 f. und 9 RVg 7/93, SozR 3-3800 § 1 Nr. 7 S. 28 f.). - BSG, 31.05.1989 - 9 RVg 3/89
Beweiserleichterung nach § 15 KOVVfG gilt auch für Gewaltopfer
Auszug aus LSG Niedersachsen-Bremen, 21.07.2015 - L 10 VE 37/12
Die Beweiserleichterung des § 15 Satz 1 KOVVfG ist auch dann anwendbar, wenn für den schädigenden Vorgang keine Zeugen vorhanden sind (vgl. grundlegend BSG, Urteil vom 31. Mai 1989 - 9 RVg 3/89 - BSGE 65, 123, 125).
- BSG, 27.10.2015 - B 9 V 58/15 B L 10 VE 37/12 (LSG Niedersachsen-Bremen).